Unsere Ziegen
Wenn sich eine über eine extra Portion Streicheleinheiten freut, dann ist es unsere „Sieben“, eine der rund 120 Milchziegen auf dem Gut Adolphshof. Bei ihr war der Namensgeber wohl etwas müde, das macht unserer Sieben aber gar nichts. Wichtig sind die kleinen Aufmerksamkeiten, die einem zu Teil werden (und unsere Sieben weiß wirklich wie man sich diese erschleicht 😉)und natürlich welches Futter nach dem Melken auf einen wartet.
Denn unsere Milchziegen sind echte Feinschmecker. Von Frühling bis Herbst sind sie über Tag auf der Weide und suchen sich dort das leckerste Futter zusammen. Am liebsten mögen sie Klee und die jungen Triebe von Büschen und Hecken. Da muss man auf dem Heimweg schon mal abbiegen, um noch ein besonders leckeres Blatt zu ergattern. Zusätzlich gibt es im Stall frisches Ackergrünfutter und Heu. Das hofeigene Getreide wird im Melkstand verfüttert, so funktioniert das in den Melkstand Laufen gleich doppelt so schnell.
Aber unsere Ziegen haben auch allen Grund dazu nur das Beste zu bekommen, denn im Vergleich zu ihrer Körpergröße prodzieren sie täglich eine enorme Menge an Milch. Dabei sind sie so willig Milch zu geben, dass sie gar nicht jedes Jahr ein Lamm bekommen müssen, sondern weiter Milch geben, solange nur das Futter stimmt. Daher lassen wir immer nur gut ein Drittel unserer Milchziegen im Herbst vom Bock belegen. Damit wir auch im Winter leckere Ziegenmilchprodukte liefern können. Die Ziegen die kein Lamm bekommen melken wir im Winter durch, und wenn im Frühjahr im Nachbarstall die Lämmer meckern und das Futter auf den Weiden mehr Energie enthält, steigen auch diese Ziegen in ihrer Milchleistung wieder ordentlich an. Das andere Drittel der Herde wird ungefähr um Weihnachten „Trockengestellt“, das heißt nicht mehr gemolken. Dann haben unsere Ziegen quasi Mutterschaftsurlaub. Bis Anfang Februar die Lammzeit beginnt.
Unsere Lämmer verbringen die ersten Wochen mit ihren Müttern, Tanten und Geschwistern. Denn die meißten Ziegen bringen Zwillinge zur Welt, auch Drillinge sind keine Seltenheit. Die kleinen sind von Beginn an frech und neugierig, so muss schon so manch eine Mama als Kletterbaum herhalten. Sie dürfen in den ersten Wochen bei ihren Müttern trinken, welche zusätzlich im Melkstand gemolken werden. Im Anschluss bilden sich auch hier kleine „Ziegenkindergärten“, die zwei mal am Tag durch unsere Mitarbeitenden mit Milch getränkt werden.
Natürlich haben alle unsere Ziegen Hörner und eine Menge Platz im Stall. Dieser ist dick eingestreut, mit erhöhten Fressplätzen und Klettermöglichkeiten im Stall, denn so entspricht es dem Wesen der Ziegen. Denn eins ist sicher, eine Ziege ist keine Kuh. Wer sich selbst vom völlig unterschiedlichen Temperament dieser beiden faszinierenden Wiederkäuer überzeugen möchte muss einfach selber einmal vorbeikommen. 2019 wurde ein neuer Ziegenmelkstand gebaut und nun soll die Herde langsam auf 150 Milchziegen erweitert werden. Dafür ist der Bau eines neuen Ziegenstalls in Planung.